Endlosgeschichte: Geschichten aus der Schenke - Der Wirt der Drei Besen plaudert aus dem Nähkästchen

Geschichten aus der Schenke - Der Wirt der Drei Besen plaudert aus dem Nähkästchen



von Terry Metcalfe, 09.12.2012:

„Glaubt mir, ich kenne sie wirklich alle“, sagt Madam Rosmerta grinsend zu den Schülern, die gerade an ihrer Theke Platz genommen haben.
„Die größten und besten, aber auch die schrecklichsten Magier unserer Zeit waren schon bei mir und haben hier ein Butterbier getrunken. Ihr würdet bestimmt nicht glauben, was ich schon alles miterlebt habe.
An eine Geschichte kann ich mich noch besonders gut erinnern. Sie ist eine meiner liebsten, denn sie handelt von der Liebe.
Ihr habt bestimmt alle schon mal von Lily und James Potter gehört. Na klar habt ihr das… ich meine, wer nicht?
Auch sie waren vor einiger Zeit Schüler auf Hogwarts. In ihrem dritten Schuljahr durften sie das erste Mal nach Hogsmeade kommen und wie alle anderen freuten sie sich schon lange darauf.
Ich kann euch wenig zu der Vorgeschichte erzählen, da ich da ja nicht dabei war. Aber ich kann euch noch genau sagen, was passier ist, als sie das erste Mal zu mir in die drei Besen gekommen sind.

Es war im Winter und es lagen schon ein paar Zentimeter Schnee. Lily war in einen dicken Gryffindorschal und in schöne rote Handschuhe warm eingepackt. Sie war wirklich sehr hübsch. Kein Wunder, dass hinter ihr also der gut aussehende James in mein Wirtshaus kam.
Ich hatte schon vorher immer mal wieder ein paar Mädchen über ihn schnattern hören. Er schien wirklich beliebt zu sein und man konnte auch erkennen weshalb.
Er war ein bisschen muskulös und hatte dieses verschmitzte Grinsen im Gesicht, worauf Mädchen so sehr stehen.
Für mich war er aber deutlich zu jung.

Die beiden setzten sich an einen Tisch in einer Ecke und bestellten sich zwei Butterbier.
Ihr Platz war etwas abseits von allen anderen, aber ich habe trotzdem etwas Interessantes mitbekommen.
Nicht, dass ihr jetzt denkt, ich hätte die beiden belauscht oder dass ich meine Gäste generell belausche. Sowas gehört sich nicht und ich mache sowas auch nicht. Die meisten Geschichten erfahre ich von denen, die sich gesellig zu mir an die Theke setzen. Oder wenn die Leute einfach so laut von etwas reden, dass man nicht weg hören kann.

Lily und James schienen allerdings eher ungestört sein zu wollen. Sie waren so weit von allen anderen entfernt, dass man sie wohl kaum belauschen konnte. Auch ich konnte nicht hören, was sie sprachen, aber mir fiel etwas anderes auf.
James nahm Lily bei den Händen und sie beugten sich über den Tisch zueinander hin. Es sah so aus als würde James eindringlich auf Lily einreden.
Als ich ihnen das bestellte Butterbier brachte konnte ich ein paar Fetzen ihres Gesprächs auffangen…




von Caity Cambridge, 26.12.2012:

“Lily, wir müssen uns unbedingt mehr treffen, für mich sind diese Zeiten die besten. Komm, du willst bestimmt auch.“ „Ich weiß nicht, James. Natürlich mag ich die Treffen mit dir auch, aber wir sind doch einfach nur gute Freunde.“

Ja, das war so ziemlich genau das, was sie sagten. Ich habe auch genau gesehen, wie James ein enttäuschtes Gesicht machte, aber Lily nicht weiter darauf einging. James empfand wirklich ein wenig mehr als nur Freundschaft für sie. Aber dieser Zeitpunkt war wohl noch etwas zu früh für Lily. Sie erwiderte seine Gefühle nicht.

Als ich wieder zurück an der Theke war, ließ ich meinen Blick über die Menge schweifen. Die meisten sprachen einfach über den neuesten Klatsch, andere über die Schule. An einem Tisch saß ein Pärchen, welches sich verliebte Blick zuwarf. Und als ich bei Lily und James ankam, hockten sie schweigend an ihrem Tisch und tranken ihr Butterbier, während James Lily immer wieder komisch anschaute. Andere Mädchen hätten sofort angenommen, aber Lily war anders. Das wusste ich. Natürlich, sie hatte sehr viele Freundinnen und war sehr beliebt, aber sie war einfach nicht wie die anderen.
Ach, ich weiß noch, wie sie mit anderen Mädchen eine Schneeballschlacht gemacht hat und es sind immer mehr Schüler dazu gekommen. Schlussendlich waren da, ihr glaubt es nicht, sogar Lehrer dabei, sich gegenseitig Schnee in den Kragen zu stopfen.

Aber jetzt bin ich wieder bei einem völlig anderen Thema; also jedenfalls, als ich die Butterbiergläser abräumte, fragte ich Lily und James, ob sie noch weitere Wünsche hätten. Der sonst immer so heitere James schüttelte trüb den Kopf und stand auf. Lily verneinte ganz höflich und sie lief zu einem anderen Tisch, wo einige Mädchen ihrer Klasse saßen. James verschwand nach draußen.




von Cayla McMorgan, 11.01.2013:

Also ich muss ja sagen, mir tat der arme Junge Leid. Von James Potter habe ich schon sehr viele Geschichte gehört. Charmante und weniger charmante. Es heißt ja, dass er ein ganz schön großmäuliger Junge sein soll, und dass er gerne auch andere Kinder mobben soll. Aber wie heißt es immer so schön: „In der ersten Liebe muss man leiden, sonst bleibt sie einem ja gar nicht im Gedächtnis.“ Wenn ich eher gewusst hätte, wie sehr Lily und James Potter in ihrer Liebe leiden würden, hätte ich damals wohl anders gedacht, aber nun ja, sie waren da ja noch Kinder. Aber ich komme schon wieder vom Thema ab.

Die Geschichte geht nämlich noch weiter. James war ja nach Hause gegangen, aber Lily war noch immer in meiner Schenke. Sie setzte sich also zu den anderen Mädchen an einen anderen Tisch und sie steckten alle die Köpfe zusammen und flüsterten aufgeregt. Ich gebe es ja zu, ich war ja schon neugierig, was sie zu diesem Treffen sagen würde, also habe ich diesen Augenblick natürlich genutzt, um zum Nachbarstich zu gehen und die alten Herren, die dort saßen, zu fragen, ob sie noch etwas wünschten.

Die waren vielleicht ungehalten, das kann ich euch sagen. Mir ist aber erst später aufgefallen, wieso. Sie waren mindestens genauso neugierig wie ich was die kleine Evans zu ihrem Treffen mit dem jungen Potter sagen würde. Nur, dass sie natürlich viel indiskreter waren als ich. Sie setzten sich ihre Hörhilfen an die Ohren und beugten sich alle gleichzeitig in Richtung des Mädchentisches. Also wirklich. Das einzige, was ich noch mitbekommen habe, waren die enttäuschten Seufzer ihrer Freundinnen, aber wir Frauen haben ja genug Vorstellungskraft, um diese richtig zu deuten und meine sagt mir, dass sie James Potter zwar mochte, aber leider nicht auf die gleiche Art wie er sie. Und meine Vorstellungskraft hat mich noch nie enttäuscht... na ja vielleicht ein paar mal, aber sonst lag ich immer richtig.

Ich tadelte also meine alten Herren und verzog mich wieder hinter meine Theke, natürlich nicht ohne das Geschehen dort hinten genau im Blick zu behalten.




von Terry Metcalfe, 23.01.2013:

Ich konnte sehen, wie die Mädchen alle ihre Köpfe zu Lily streckten und die Arme mit einem ganz roten Kopf verlegen da saß. Man konnte deutlich sehen, dass diese ganze Aufmerksamkeit zu viel für die Kleine war. Aber um aus der Situation zu kommen, musste sie wohl oder übel zumindest etwas von ihrem Treffen mit James erzählen.

Allerdings wurde es gerade ziemlich voll, als eine große Gruppe Hufflepuffs meinen Pub stürmten, und so musste ich mich schnell an die Arbeiten machen, denn da kamen einige Butterbiere auf mich zu.

Aber das interessiert euch jetzt ja nicht und trägt auch nicht zu der Geschichte bei, also machen wir gleich weiter.

Da man ja als Frau doch etwas neugierig ist, schaute ich ab und zu mal zum Tisch und ich konnte sehen, dass sich die Stimmung etwas beruhigt hatte und Lily wohl etwas erzählte.

Als ich dann wieder in Nähe des Tisches kam, konnte ich etwas hören, was eine von Lilys Freundinnen sagte. Durch ihren arroganten Tonfall kam sie mir gleich unsympathisch vor. Man muss allerdings gestehen, dass sie wirklich unglaublich gut aussah. Die typische blonde Schönheit. Sie sagte gerade: „Ich glaube ja, dass er dich nur für irgendetwas benutzen will. Dem reicht doch nie im Leben eine Freundin. Das macht der doch immer so, also warum sollte es da bei DIR anders sein?“ Lily schaute sie darauf hin etwas wütend an…




von Sunny Stay, 16.02.2013:

… „denkst du etwa, dass ich nicht gut genug bin für ihn?“, Lily war sehr wütend. Ich sah noch, dass sie rot anlief. Ein anderes Mädchen aber beruhigte sie. Ich war so etwas nicht von Lily gewohnt, sie war ja die kleine süße Lily, die keiner Fliege etwas zu leide tun würde!
Ich wurde stutzig, als auf einmal jemand von der Seite rief: „ Hey, könnte ich bestellen?“ Es war ein kleiner, braunhaariger Junge, dem ich ein Butterbier in die Hand drückte.
Ich war immer noch so fasziniert. Was meinte James mit dem Treffen?
Auf einmal kam ein Junge, der eben noch am Nachbartisch von Lily saß. Ich schaute ihn erwartungsvoll an. Hoffentlich erzählte er mir etwas von der Geschichte!
„ich erzähle dir jetzt etwas, was du keinem erzählen darfst!“. Ich nickte. „Also Lily und James haben sich gestern getroffen und...“
Die Tür flog auf und James kam mit seinen Freunden rein. Sie setzten sich direkt an die Bar. „Na toll“, dachte ich, „ich werde nie erfahren, was der Junge mir erzählen wollte.“
Enttäuscht blickte ich auf.
„ Drei Butterbiere bitte!“, bestellte James mit einem Grinsen.
Warum war er auf einmal so glücklich? Wollte er etwa Lily zeigen, dass er auch ohne sie glücklich sein kann? Ich reichte ihm die Butterbiere und er ging an einen freien Tisch.
Er und seine Freunde lachten und schrien etwas von: „ Du brauchst sie eh nicht!“
Damit war Lily gemeint und sie merkte das auch...
Traurig, enttäuscht und auch wütend sprang sie auf und...




von Terry Metcalfe, 28.02.2013:

Sie lief in Richtung Türe und man konnte ihr die Gedanken förmlich vom Gesicht ablesen. Ihr Blick war gesenkt und man konnte sehen, dass sie dachte, dass ihre Freundin wohl Recht hatte. Sie dachte sich, dass James doch jede haben könnte und das bisher auch genutzt hatte. Warum sollte er ausgerechnet bei ihr dann eine Ausnahme machen und sich wirklich für sie interessieren.

Ich bedauerte das arme Mädchen, denn kennt nicht jeder dieses Gefühl, wenn man meint, nicht genug wert zu sein? Auch ich habe das schon erlebt. Vielleicht konnte ich deshalb ihre Gefühle so genau nachvollziehen.

Doch als sie die Türe gerade ergreifen wollte, änderte sich ihr Ausdruck plötzlich. Sie stellte sich gerade auf und hob ihren Kopf an. Ihre grünen Augen fingen an, vor Wut zu glitzern und sie drehte sich um und ging langsam und erhaben auf den Tisch, an den sich gerade James und seine Freunde gesetzt hatten, zu.

Als die Jungs das sahen, stupsten James' Freunde ihn an und sie schienen sich leise über Lily lustig zu machen. Doch als sie näher kam und sie ihre wilde Wut sahen verstummten die beiden Freunde und schauten verlegen weg. Nur James ließ sich nichts anmerken und saß ganz cool auf seinem Stuhl. Im gesamten Laden wurde es leiser, da zumindest diejenigen, die James und Lily kannten, unbedingt mitbekommen wollten, was gleich passieren würde.

Lily stellte sich seelenruhig vor den Tisch und funkelte James wütend an. Sie ignorierte seine beiden Freunde genauso wie alle anderen Gäste im Drei Besen und sagte messerscharf: „Weißt du was, James? Du bist nichts weiter als ein arroganter Angeber! Du nutzt die Mädchen, die dich mögen, aus, nur weil du Angst davor hast, dass du vielleicht mal wirklich jemanden mögen könntest. Und wenn es dann jemand langsamer angehen lassen will als du, dann suchst du dir halt die nächste. Du bist wirklich bemitleidenswert, dass du zu feige bist, für etwas zu kämpfen. Und sowas nennt sich Gryffindor!“ Damit drehte sie sich um und ging zum Ausgang.

James war ganz perplex und man konnte sehen, dass Lily etwas in ihm getroffen hatte. Sie schien mit ihrer Anschuldigung wohl richtig gelegen zu haben, denn man konnte sehen wie sehr Lilys Worte James verletzt hatten. Dann fiel ihm plötzlich ein, dass sie ebenfalls seine Ehre als Mann und als Gryffindor verletzt hatte und das konnte er wohl kaum auf sich sitzen lassen. Also sprang er mit wütendem Blick auf und rannte hinter ihr aus meiner Schenke.

Gott sei Dank wollten alle anderen auch mitbekommen, wie das weiter ging, und so hatte ich kaum etwas zu tun und konnte hören, wie James draußen rief: „Ihr Mädchen seid doch verrückt. Vorhin meinst du noch wir sind nur Freunde? Ändert ihr eigentlich alle 5 Minuten eure Meinung?“

Lily antwortete jetzt auch lauter als sie gerade noch gesprochen hatte: „Du verstehst das nicht! Ich wollte nur nicht sofort mit dir ausgehen, denn alle anderen Mädchen, mit denen du das gemacht hast, hast du wieder fallen lassen!“…




von Evie Ansell, 25.03.2013:

Seine anfängliche Wut fiel augenblicklich von ihm ab. Etliche Schüler wuselten unauffällig aus dem Wirtshaus oder drückten sich die Nasen an den Fenstern platt, um einen kurzen Blick auf die beiden erhaschen zu können oder einen Fetzen des Gesprächs aufzufangen.
James wirkte bedrückt und schien ihr nicht mehr in die Augen sehen zu können.
„Aber Lily...“, setzte er an, doch sie unterbrach ihn.
„Was? Willst du mir etwa weismachen, dass es bei mir anders wäre? Dass ich etwas ganz besonderes bin?“
Wut flackerte ungehemmt in ihren Augen, verdeckte aber kaum, wie verletzt das arme Ding war.
Ich schien mich mit meinem ersten Urteil doch vertan zu haben, sie mochte ihn sehr.
In normalen Fällen hätte diese Tatsache alles vereinfacht, doch nicht bei den beiden.
James stellte sein Interesse zwar ungehemmt zur Schau, doch Lily hatte sich zuvor von ihm abgewandt, seine Freunde und ihn selbst verabscheut. Die Kleine war zu stolz um zuzugeben, dass sie nun etwas für ihn empfand.
Es war offensichtlich, dass der sonst so selbstbewusste Junge nicht wusste, was er darauf entgegnen sollte. Er holte tief Luft, um Zeit zu gewinnen, doch wieder kam Lily ihm dazwischen.
„Du und deine ach so beliebten Freunde haltet euch doch für die begabtesten und wichtigsten Drittklässler, die Hogwarts je gesehen hat. Wie falsch ihr doch liegt. Eure Arroganz macht euch zu ungehobelten Widerlingen! Und...und...“, ihr gingen die Worte aus und sie sah starr in sein Gesicht.
Sie hätte angenommen, dass er wieder wütend werden würde, doch er lächelte nur bedrückt und blickte bedacht an ihr vorbei.
„Red ruhig weiter“, sagte er und versuchte seine Stimme sicher und weniger brüchig klingen zu lassen.
Dass all die anderen Schüler lauschten, war ihm sichtbar unangenehm.




von Celeste Whitbread, 28.03.2013:

Durch die noch geöffnete Tür konnte ich Lily und James sehen, sie schien von James Reaktion sichtlich verunsichert zu sein, doch an seinem Blick sah man, dass er sich langsam wieder fing. „Ich versteh dein Problem einfach nicht, Evans, warum machst du nur solch einen Stress? Verschwinde einfach zu deinem Schniefelus und helfe ihm mal dabei, seinen Fettkopf zu waschen!“, rief James ihr zu. Wie ich später erfahren habe, ist 'Schniefelus' der Spitzname von James und seinen Freunden für Severus Snape gewesen, der im selben Jahrgang wie sie war und mehr als jeder andere von ihnen gehänselt wurde.
Lily öffnete daraufhin empört ihren Mund, um etwas zu sagen, überlegte es sich aber wieder anders, schloss ihn, drehte sich um und verschwand. Ihre Freundinnen folgten ihr.
James schaute ihr kurz nach und ich könnte schwören, dass man für einen Moment sehen konnte, dass er sehr enttäuscht darüber war, wie der heutige Tag mit Lily verlaufen war.
Die anderen Schüler merkten, dass der Streit vorbei war, und kamen wieder rein. Auch James, Sirius und Remus setzten sich wieder an ihren Tisch. Natürlich wollte ich jetzt noch wissen, was die drei zu dem Thema untereinander zu sagen hatten und so machte ich mich auf, in ihrer Nähe etwas zu säubern, auch wenn es gar nicht nötig gewesen wäre. Und ich hatte Glück und konnte einige sehr interessante Dinge mithören...




von Morag MacAlasdair, 03.04.2013:

Remus hatte sich wie meistens in eines seiner Bücher vertieft und der kleine Peter saß schon beim dritten Krug Butterbier.
Sirius hatte sich zurückgelehnt und seinen Umhang geöffnet. Er war sich der Blicke der Mädchen durchaus immer bewusst, die er mit seinem guten Aussehen auf sich zog.
„Und wie ist es gelaufen, Krone?“ „Ich hasse den Kerl. Was findet sie nur an ihm?“ Sirius schaute ihn fragend an und ich bin noch ein bisschen näher herangekommen. „Probleme mit Lily?“ „Natürlich mit Lily, und Schniefelus, wie immer. Hast du doch gesehen.“
James fuhr sich durchs Haar. Der hatte so eine Macke, vielleicht wollte er einfach cooler aussehen, als wäre er direkt vom Besen gestiegen. Sein Blick wanderte durch den Schankraum. „Ideen, Tatze?“ Ich muss noch heute lächeln, wenn ich an ihre albernen Spitznamen denke. „Wir könnten ihn einfach verschwinden lassen.“ Remus setzte sein Buch ab und warf ihnen einen warnenden Blick zu. Wahrscheinlich ahnte er, dass ich sie belauschte, doch die beiden Jungs waren schon immer unbekümmert. James grinste Sirius an. „Moony?“ Sirius' Grinsen wurde breiter. „Moony.“ James betrachtete Sirius anerkennend. „Eines Tages wirst du noch des Mordes angeklagt. Ich kann mir das so richtig vorstellen.“ Ich wollte natürlich genauer wissen, was sie mit Mord meinten, als James schon mit verstellter Stimme fortfuhr. Er klang jetzt wie ein Nachrichtensprecher. „Sirius Black hat einen ungemein hässlichen Typen mit voller Absicht in eine gefährliche Hütte gelockt und somit die Welt von einer Schnupfenepedemie gerettet.“ Sirius fing an zu lachen. „Ich sehe es schon vor mir.“ James betrachtete Sirius abschätzig. „Leider wurde der ruhmreiche Held trotz seines guten Aussehens verurteilt. Schade.“ Sirius boxte James in die Seite und Peter musste lachen. „He, ist doch wahr. Sei nicht so gewalttätig“, grinste James und fing auch an zu lachen.
Ich fragte mich, ob sie die heulende Hütte meinten...




von Jiji James, 05.04.2013:

Während die Jungs weiter an ihrem Plan tüftelten, kam auf einmal ein Mädchen des Hauses Slytherin herein. Das erkannte ich natürlich anhand ihres grünen Schals. Sie lief aufgeregt auf einen Tisch zu, an dem noch andere Mädchen saßen. Ich schätzte sie auf Erstklässler. Die anderen Mädchen schauten sie verwirrt und erwartungsvoll an, sogar James, Sirius, Peter und Remus konnten nicht umhin und unterbrachen ihr Gespräch kurzzeitig, um zu hören, was dieses aufgeregte kleine Mädchen zu berichten hatte. Auch ich wollte es wissen und ging somit zu einem Fenster in der Nähe des Tisches und begann dieses zu putzen – hoffentlich merkte niemand, wie sauber es eigentlich war.

Völlig außer Atem begann sie zu erzählen: „Ich komm grad aus dem Schloss und.. und..“, sie schnappte aufgeregt nach Luft und machte riesengroße Augen, „...auf meinem Weg nach Hogsmeade kamen mir Lily Potter und eine Gruppe von Mädchen entgegen. Lily wirkte sehr deprimiert und wütend. Natürlich bin ich ihnen heimlich gefolgt“, nun grinste sie schelmisch. „Die anderen Mädchen gingen in die Bibliothek und Lily machte sich sofort auf den Weg in die große Halle. Und jetzt kommt's“, sie machte eine Spannungspause und diese schien auch die gewünschte Wirkung zu haben, denn alle Zuhörer schauten sie gespannt an. „Am Slytherintisch saß Severus Snape und sie ging zielstrebig auf ihn zu und fragte ihn, ob er mit ihr zum Abschlussball gehen würde. Und er hat zwar verwundert geguckt, hat dann aber voller Freude 'Ja' gesagt. Und dann..“, wieder macht sie eine Spannungspause, „dann gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und sagte: 'Danke Severus, ich wünschte es wären alle so wie du'“. Dann ging sie Richtung Gemeinschaftsraum und ich bin so schnell ich konnte hierher gerannt, um euch den neuesten Klatsch und Tratsch zu berichten.“ Sie lachte.

Die anderen Mädchen schauten sich verwundert an und schauten dann in die Richtung von James. Sie hatten ja alle mitbekommen was hier vorhin los war. Wie würde er wohl auf diese Nachricht reagieren? Natürlich wollte ich das auch wissen und schaute möglichst unauffällig zu dem Tisch der Jungs rüber.




von Cayla McMorgan, 06.04.2013:

Die vier Jungs saßen alle etwas aufrechter auf ihren Stühlen. Selbst Sirius, der sonst immer wie ein Schluck Wasser in der Kurve auf dem Stuhl hängt – mein Gott, ob er das im Unterricht auch immer so macht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die werten Professoren eine solche Haltung billigen, aber naja, ich schweife schon wieder ab. Also James und seine Begleitung saßen still auf ihren Stühlen. James hatte sein Gesicht zu einer höhnischen Maske verzogen. Meine Güte, warum können Männer eigentlich nie zeigen, wenn sie etwas verletzt? Sirius schien ebenfalls sehr wütend. Pettigrew, der kleine Dünne aus der Truppe, hielt seinen Blick wie immer auf die beiden gerichtet. Seine Verehrung zu James und Sirius grenzt meiner Meinung nach schon an Fanatismus. Er beobachtet immer erst die Reaktion der anderen ehe er selbst reagiert. Das ist mir während ihrer Besuche schon öfter aufgefallen. Der einzige von ihnen, dem ich die Ruhe wirklich abkaufe, war Remus. Der stille Junge schien sogar ein wenig schadenfroh. James klatschte in die Hände. Ich sag euch, wie einer dieser Muggelkaiser. Ja, genau daran musste ich in dem Augenblick denken. Natürlich ist das kleine Ding von Erstklässlerin sofort zu ihm gekommen. „Was hast du gesehen? Wiederhole es bitte für mich nochmal“, sagte er. Seine Stimme war mühsam beherrscht. Die kleine wiederholte aufgeregt, was sie gesehen hatte. Anschließend drehte sich James von ihr weg und sah Sirius an. „Oh oh Schniefelus. Das war ein Fehler.“ Jaja, damals waren meine Ohren wirklich besser als heute. Sonst hätte ich euch das jetzt nicht sagen können. Eine alte Lady wie ich muss aber auch nicht mehr so gut hören können wie in jungen Jahren. Nun ja, um weiter fortzufahren... Die Kleine ging wieder zurück zu ihren Freundinnen und sie redeten aufgeregt wie junge Wellensittiche. James und seine Freunde steckten die Köpfe zusammen. Ich ging natürlich auf ihren Tisch zu, um sie zu fragen, ob sie noch ein weiteres Butterbier haben wollten und...




von Terry Metcalfe, 13.04.2013:

Allerdings hatten sie alle noch genügend in ihren Gläsern und so schickten sie mich gleich wieder weg. Sie schienen nicht gerade davon begeistert zu sein, dass ich sie genau jetzt bedienen wollte, denn sie warteten extra, bis ich außer Hörweite war und sie ja nicht belauschen könnte.

Sie steckten ihre Köpfe wieder zusammen und redeten jetzt noch leiser, also machte ich mich daran, meine weitere Kundschaft zu bedienen während ich darüber nachdachte, was gerade alles passiert war. Das ist schon verrückt mit der Liebe. Aber von Lily hätte ich nicht gedacht, dass sie sich mit einem trifft und dann einen anderen küsst. Sie hatte ich noch nie zuvor hier mit einem Jungen auf einem Date gesehen. Ganz im Gegensatz zu James, der immer wieder eine andere anschleppte.

Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich gedacht habe, dass die beiden wohl einfach nicht zusammen passen. Ich dachte mir, James wäre sowieso in ein paar Tagen über sie hinweg und würde sich eine andere suchen. Im Nachhinein ist es lustig, wie Unrecht ich doch hatte.
Nur kurz später wollten die Jungs bezahlen und so wurde ich ohne irgendwelche weiteren Informationen einfach stehen gelassen. Am liebsten hätte ich sie einfach alle gefragt, was denn los ist, aber ich konnte ja nicht zugeben, dass ich heimlich gelauscht hatte.

Die nächsten Tage waren nicht so interessant und aufregend wie der Tag, an dem Lily und James mein Wirtshaus besucht hatten. Kein Geschrei und Gestreite und keine verwirrenden, falsch gedeuteten Teenagergefühle. Es war schon fast langweilig. Keiner der beiden kam vorbei und ich hörte ich niemanden über die beiden oder Severus und Lily reden und so ging ich davon aus, dass ich Recht behalten würde und James sich schon wieder etwas anderes gesucht hatte und sich alles beruhigt hatte. Allerdings kam James, soweit ich mich erinnern kann, auch mit keinem anderen Mädchen vorbei, was mich wohl stutzig hätte machen können. Aber ich habe ja auch noch ein Privatleben. Es ist nicht so, dass ich mich andauernd über James und Lily den Kopf zerbrochen hätte. Auch wenn sich das in dieser Geschichte vielleicht so anhören mag.

Erst einige Zeit später kam Lily wieder bei mir vorbei und ich dachte schon nicht mehr daran, was passiert war. Sie war alleine und setze sich an einen Tisch. Als die Türe wieder aufging und jemand hereinkam, wollte ich gerade ihre Bestellung aufnehmen. Sie winkte der Person, aber ich wollte nicht unhöflich sein und nachsehen, wer es war. So langsam kam nämlich meine Erinnerung an die ganze Geschichte zurück und da war ich schon neugierig. Hatte sie sich mit James versöhnt oder ging sie gar mit Severus aus?
Als die Person aber an den Tisch kam, war es Severus Snape und er wirkte so zerknittert und zugerichtet wie noch nie. Seine Hand war verbunden und er humpelte heftig…




von Yunami Kotake, 12.05.2013:

Erschrocken starrte ich den Jungen an und vergaß für einen unpassend langen Augenblick, dass ich eigentlich gerade die Bestellung der jungen Evans aufnehmen wollte. Ich konnte meinen Blick jedoch einfach nicht von Severus lösen, denn ich hatte Mitleid. Er hatte ein blaues Auge und einige Schrammen im Gesicht. Er keuchte schwerfällig, als er langsam humpelnd auf uns zukam. „Ähm“, machte Lily und klopfte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden.

Da fasste ich mich wieder, lief wohl etwas rot an und fragte sie, was sie wohl bestellen wolle. Ein bisschen war mir das schon peinlich, wie ich Severus angestarrt hatte, aber er sah wirklich nicht gut aus!
Eilig machte ich mich auf den Weg, um den beiden ihre Butterbiere zu bringen und zerbrach mir währenddessen den Kopf darüber, was dem Armen wohl passiert sei. Ich erinnerte mich an das Geschehen einige Wochen davor und hatte plötzlich den Verdacht, dass James und seine Freunde ihm das tatsächlich angetan haben mussten. Ich schüttelte den Kopf während ich Lily und Severus das Butterbier brachte.

Insgeheim hoffte ich natürlich, einige Wortfetzen zu erlauschen, doch zu meiner Verwunderung schwiegen sich die beiden an. Das einzige, das man hörte, war das angestrengte, schwere Atmen des Jungen. Lily schien nicht erschrocken zu sein, wahrscheinlich war der Zwischenfall nicht erst gerade eben passiert. Doch als ich die Biere auf ihren Tisch stellte und dem Mädchen ins Gesicht schaute, schien sie nicht bei sich zu sein. Sie starrte ins Leere mit einem völlig ausdruckslosen Gesicht. Ich machte mir ernsthaft Sorgen.

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